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Thitz – Text Werke I Ausstellungen I Vita
 
Die Tüten
Thitz ist fasziniert von der Tüte, dieser Ikone unserer Gesellschaft schlechthin. Einerseits verbindet dieser Alltagsgegenstand die sogenannt zivilisierte Welt, andererseits segmentiert sie auch in gesellschaftliche Schichten. Für die einen mag sie ein Statussymbol sein, für die anderen das einzig erschwingliche Gepäckstück.
Auf jeden Fall ist sie aus unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Thitz verwendet sie in mannigfacher Form. Sie erscheint in seinem Schaffen als Objekt wie auch als Maluntergrund seiner Bilder. Ist die Tüte, welche er als Material verwendet, einerseits Symbol einer zivilisatorischen Gesellschaft, so ist die Metropole andererseits der thematische Inhalt seiner Bilder. Kein anderer Raum weist eine derartige Komplexität auf wie die Metropole. Leute, Gebäude, Strassen, Verkehrsmittel, Reklame etc. sind Fragmente dieses von Menschen geschaffenen Raumes. So vielschichtig sich dieser Raum präsentiert, so vielschichtig im wahrsten Sinn des Wortes versteht es Thitz, ihn wiederzugeben.
Zivilisatorischer Dschungel
Auf den ersten Blick mögen die Bilder von Thitz fröhlichen Comics aus der Pop-Ära gleichen. Doch seine Werke sind tiefgründiger. Viel eher sind es urbane Impressionen ebenso der Jetzt-Zeit wie Zukunftsvisionen, festgehalten in einer zeitgenössischen Malweise. Dabei sind bekannte Sehenswürdigkeiten die Indizien, um welche Metropole es sich handeln könnte, dennoch sind es keine Städteportraits. Die Städte sind bevölkert von bunten Menschen; quirliges Leben, der alltägliche Rush, visualisierter Lärm breiten sich in den wachsenden Metropolen seiner Bilder aus. Thitz setzt die Schrift als quasi audiovisuelles Hilfsmittel ein. Damit schafft er es, die Geräusche einer nie ruhenden Metropole zu visualisieren. Dialoge, Reklamen und Stimmungen werden so dem Betrachter nahe gebracht.
All dies verflicht sich zu einem urbanen Dschungel. Trotz der manchmal schrillen Buntheit strahlen diese Städte auch eine tiefe Melancholie aus. Boom und Apokalypse scheinen die Baumeister dieser urbanen Landschaften zu sein. “Seine Bilder reflektieren unsere Gegenwart – manchmal mehr als uns lieb ist” (Dr. Stephan Mann).
Thomas Maschijew