| Pi Ledergerbers bevorzugtes Material, mit dem er seine Skulpturen erschafft, ist Stein. Wohl kaum ein anderes Material, das eine so archaische und kraftvolle Ausstrahlung hat wie eben Stein mit all seinen Schattierungen und Oberflächenstrukturen. Kein Wunder, dass Stein seit Jahrtausenden der bevorzugte Werkstoff von Bildhauern ist. Die Faszination für den Stein vermag Ledergerber an den Betrachter weiterzugeben. |
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| Seine Stärke sind sicherlich die Stelen, welche die Vertikale betonen und somit auch eine Dynamik ausstrahlen. Dennoch scheinen die aufeinander geschichteten, oft schiefen Stelen in einem unstabilen Gleichgewicht zu schweben. Doch hier gelingt dem Künstler eine unerwartete Täuschung des Betrachters. Was auf den ersten Blick als ein Aufbau oder eine Aufschichtung gleicher Elemente erscheint, erweist sich bei genauerem Hinschauen als ein Monolith. Mittels verschiedenster Verfahren von Schnitten und Weghauen erreicht Pi Ledergerber den Eindruck von fast willkürlich gestapelten Steinsäulen, beziehungsweise Quadern, die aus gleichen Elementen zusammengefügt worden sind. |
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| Ledergerbers Skulpturen weisen einfache, klare Formen auf. Das regt dazu an, sie genauer anzuschauen: Dann erst erkennt man, dass die scheinbar aufgeschichteten oder zusammengefügten Werke aus einem einzigen Steinblock herausgearbeitet wurden. In der bewussten Oberflächenbearbeitung erkennen wir die typischen Merkmale der verschiedenen Steine. Somit gelingt es dem Bildhauer, die jeweils charakteristischen Texturen dem Betrachter zu vermitteln. Natürlich regen Ledergerbers Skulpturen auch unseren haptischen Sinn an - zweifelsohne eine zsätzliche Dimenson, welche die Qulität seiner Skulpturen unterstreicht. Die Art, wie Ledergerber den Stein bearbeitet, hinterlässt Spuren, die für den Betrachter den Entstehungsprozess ablesbar machen. Ob grob behauene Oberflächen oder glatte, mit der Diamantsäge ausgeführte Schnitte - all diese Arbeitsspuren geben Einblicke in die Entstehung eines Werkes. Sie offenbaren aber auch gleichzeitig, mit welcher Ausschliesslichkeit der betreffende Stein bearbeitet werden konnte, um das schöpferische Werk so erscheinen zu lassen, aber auch den einzigartigen Charakter des Steins preiszugeben. |
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| Pi Ledergerbers Skulpturen sind sehr unmittelbar. Sie überraschen durch eine fast fragile Leichtigkeit, die man bei Steinskulpturen selten erlebt, strahlen diese doch oft eine behäbige Massigkeit aus. Sie animieren zum Betrachten und Ertasten. Somit werden seine Skulpturen zu einem Medium, welches mehrere unserer Sinne anspricht. Eine Ausstellung, die uns neue Aspekte des vermeintlich so bekannten Materials Stein eröffnet. |
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| Thomas Maschijew |
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